"Vordergründig – Hintergründig

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    Vordergründig – Hintergründig

    • Mit Udo Huber, Rudi Nemeczek, Klaus Prünster und der Linzer Kultband Superfeucht blicken wir auf die 80er Jahre und Superstar Falco zurück. Die Interviews entstanden während des ersten 80s-Revival 2017 am Linzer Pfarrplatz, organisiert von der Linzer Kultband Superfeucht. In den 80er Jahren hatte die Band einige große Hits: Mit „Jetzt oder nie“ oder „Der erste Schritt“ waren sie mehrere Wochen in den Ö3-Charts. 1985 spielte Superfeucht im Vorprogramm von Falcos Europatournee „Amadeus“.

      Am 28. August 2021 startet ab 16h eine weitere Ausgabe der AK Summer Stage im Rahmen der Linzer Eisenbahnbrücken-Eröffnung.

      Gemeinsam mit Superfeucht spielen auch Spliff, Afro Bakuba, Dance Like A Poet, G.O.D. und DJ Wot. Durch die musikalische Zeitreise in die 80s führt ab 16h Mat Schuh. Das Rahmenprogramm startet bereits um 10h.

      Foto: superfeucht.at



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    • Ewald Tröbinger und Martin Seimen, die beiden Masterminds der Linzer Kultband Superfeucht, haben auch im 40. Jahr ihrer Karriere noch einiges vor: Mit neuem Album „Herzmaschine“ im Gepäck und musikalischen Freunden eröffnet Superfeucht am 28. August die neue Linzer Eisenbahnbrücke.

      Album-Präsentation “Herzmaschine”

      Gemeinsam mit Superfeucht spielen im Rahmen der Eröffnung der neuen Linzer Eisenbahnbrücke auch Spliff, Afro Bakuba, Dance Like A Poet, G.O.D. und DJ Wot. Durch die musikalische Zeitreise in die 80s führt ab 16h Mat Schuh. Das Rahmenprogramm startet bereits um 10h.

      Um die Chance, das Album auf der neuen Eisenbahnbrücke präsentieren zu können, haben Ewald und Martin hart gekämpft. Seit 2017 findet am Linzer Pfarrplatz, wenn es nicht Pandemie-bedingt abgesagt werden muss, immer Ende August  das AK Summerstage Open Air mit nationalen Top-Acts aus den 80ern statt. Nun wurden die beiden Veranstaltungen, also Brückeneröffnung und 80s Revival, kurzerhand zusammengelegt. Headliner beim Brücken Opener wird die ehemalige Nina Hagen-Band Spliff aus Berlin sein.

      25 Musiker für 14 Titel

      „Herzmaschine“ schätzen Ewald und Martin als sehr persönliches Album, wenn nicht gar als Lebenswerk, ein. Insgesamt sind es 25 Musiker, die im Booklet des Albums „Herzmaschine“ angegeben sind. Die 14 Titel, Covers, Superfeucht-Hits und brandneue Songs  wurden also mit großem Aufwand produziert. Potsch Potschka, Gründer der legendären NDW-Band Spliff hat Ewald und Martin bei der Produktion einiger neuer Titel musikalisch kräftig unter die Arme gegriffen. Auf einigen Nummern wie „Heut´ Nacht“ griff er zur Gitarre.

      „Heut´ Nacht“ wird auch die Single sein, die Superfeucht aus dem neuen Album auskoppeln wird. Für die neuen Superfeucht-Songs haben Ewald und Martin originelle Titel gewählt. Die Geschichten dahinter sind durch wahre Begebenheiten inspiriert, sagt Martin. Der Titel „Kumda“ zum Beispiel handelt von einem Typen, der sich wegen eines Hangovers verspätet. Und den Titelsong „Herzmaschine“ hat Harry Zuschrader von Eela Craig komponiert. Der Text stammt von Fritz Weismann-Rubanovits. Es ist ein rockiger Titel im Stil von Rammstein. Der Song komme vom Herzen und sei daher ein super Albumtitel, erklärt Martin.

      Neue Deutsche Welle

      Im Gründungsjahr von Superfeucht, also 1981, brodelt es gewaltig in der heimischen Musikszene. Falco bricht mit „Ganz Wien“ zu seinem Höhenflug auf und in Linz ist Willi Warma mit „Stahlstadtkinder“ in aller Munde. Nicht zu vergessen, eine weitere Kultband aus Linz: The Mollies. Ewald und Martin sind mit ihrem Band-Projekt „Superfeucht“ etwas später dran. Auslöser ist die Neue Deutsche Welle, die auch junge Musiker aus Österreich beeindruckt und sie motiviert, hochdeutsch zu singen. Anfang der 80er Jahre dominieren ja noch die im Dialekt singenden Liedermacher die österreichische Musikszene. Die Songs der Neuen Deutschen Welle bestechen durch Wortspiele und lustige Texte. Wohl eine Antwort auf die angespannte politische Lage in jenen Jahren, vermutet Martin. Es ist die Zeit des Kalten Kriegs.

      “Jetzt oder Nie” 

      Bereits in den Anfangs-Jahren der Band entwickelt sich Ewald zum hartnäckigen Manager. Er glaubt an den Erfolg von „Superfeucht“ ohne Wenn und Aber und fasst den Entschluss, eine Schallplatte zu produzieren. Demoaufnahmen dafür entstehen im Domino Studio in Braunau. Aufgenommen werden auch bereits die ersten Hits „Erdbeeren“ und die spätere Superfeucht-Hymne „Jetzt oder Nie“. Peter Leopold, ein Musikjournalist aus Wien, stellt dann den Kontakt zu Wilfried her, damals schon ein großer Star in Österreich, der Mitte der 80er Jahre erster Superfeucht-Produzent wird. Dank Wilfried bekommt die Band auch einen Plattenvertrag. Ö3 spielt „Jetzt oder Nie“ rauf und runter.  

      Supporting-Act für Falco

      Um kein One-Hit-Wonder zu bleiben, muss der eingeschlagene Weg konsequent weitergeführt werden. Eines Tages ruft dann Markus Spiegel, Falcos damaliger Manager, bei Ewald an. Er macht ihm ein interessantes Angebot: Superfeucht wird Supporting-Act für Falcos Europatour “Amadeus”. Martin hat zu dieser Zeit die Band bereits verlassen. Wegen anderer Projekte, aber vor allem aufgrund eines Engagements beim Linzer Landestheater, ist der Keyborder ausgestiegen.

      Währenddessen macht Ewald als Supporting-Act für Falco die Erfahrung seines Lebens. Auftritte im Rahmen der Europatournee „Amadeus“ werden für ihn zur musikalischen Meisterprüfung, erzählt er. Kurz nach der Tournee bekommt Ewald gesundheitliche Probleme. Um wieder fit zu werden, wendet er sich der Marathon-Szene zu und interessiert sich für die Arbeit eines Eventmanagers.

      Nach der Zeit mit Falco folgt noch der Hit „Der erste Schritt“. Dann wird es gegen Ende der 80er Jahre ruhig um Superfeucht. Österreichische Medien legen mit Beginn der 90er auf heimische Musiker immer weniger Wert. Es trifft auch Superfeucht und Ewald muss sein Herzensprojekt auf Eis legen.

      Reunion von Superfeucht

      Nach dem Hype um Superfeucht baut Ewald als Eventmanager den Linz Marathon auf. Martin sieht er in dieser Zeit kaum. Sein einstiger Partner produziert in der Zwischenzeit namhafte österreichische Künstler. Im Brucknerhaus, Martin ist bei einem Klangwolken-Projekt eingebunden, laufen sich die beiden wieder über den Weg und beschließen nahtlos dort anzuknüpfen, wo sie einst aufgehört haben. 2012 wird das Album „12“ produziert und es folgen wieder Live-Auftritte.

      AK Summer Stage am Linzer Pfarrplatz

      2017 kommt es dann zur ersten Austragung der AK Summer Stage am Linzer Pfarrplatz mit „Minisex“ als Headliner. Was das Live-Programm und die Musik-Acts angeht, setzen Ewald und Martin auf ihr Erfolgsrezept: „80s forever“. Was die Superfeucht-Set-List betrifft, finden sich auch Lieder von 80s-Acts darunter, die nicht mehr leben. Ewald singt zum Beispiel „Highdelbeeren“ von Wilfried. Auch an Hansi Lang wird gedacht. Für die Superfeucht-Version von seinem Hit „Montevideo“ konnte sogar die Originalband von damals engagiert werden. Auch dieses Lied befindet sich auf dem Superfeucht-Album.

      Weiterentwicklung des Linzer 80s Revival

      2022 soll es wieder ein 80s-Revivel in Linz geben. Dann wird die Bühne wahrscheinlich an die Donau unterhalb der Sandburg wandern, erklärt Ewald. Und für 2023 ist ein riesen Event mit internationalen 80s-Musikern geplant.Ewald und Martin sind über 60 Jahre alt, aber kein bisschen leise: Wenn es nach den beiden Masterminds geht, wird es Superfeucht noch lange geben, ganz egal, ob noch einmal ein neuer Hit entsteht.

      Homepage: superfeucht.at

      (Peter Pohn)

       

       

       



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    • 2020 wollte Birgit mit ihrer Band „Denk“ eigentlich das 20jährige Gründungsjubiläum feiern. Corona-bedingt konnten allerdings nur wenige Konzerte gespielt werden. 2021 soll die Tour aber weitergehen. Auch auf ORF III war sie mit ihrer Sendung „Denk mit Kultur“ zu sehen, die im Jänner 2021 bereits in ihre 7. Staffel gegangen ist. Gemeinsam mit Alex Horstmann, Bandleader der Gruppe „Denk“, spricht Birgit in dieser Sendung über ihre Karriere.

      „Hertz“

      Zum Gesang brachte Birgit ihr ehemaliger Gitarrenlehrer Roland Neuwirth, der später selbst mit seinen Extremschrammeln für Furore sorgte. Ein wichtiger Meilenstein in Birgits Musikkarriere war dann die Gründung der Band „Hertz“, mit Birgit als Sängerin. Später stieg Alex Horstmann als Bassist in die Band „Hertz“ ein. Alex hat damals auch als Backliner und Chauffeur bei Willi Resetarits gearbeitet. Beifahrer war meist Günter Brödl, der Erfinder und sogenannte Trainer des Ostbahn Kurti. Alex spielte Brödl im Autokassettenrekorder Demos der Gruppe „Hertz“ vor. Alex wird bald zum Background-Sänger in der Ostbahn-Como befördert Und Birgit glänzt als Kurtis Duett-Partnerin.

      Von „Hertz“ zu „Denk“

      2000 entwickelten Birgit und Alex ein neues Band-Konzept: Die Gruppe Denk war geboren. Texte kamen auch von Freund Günther Brödl. Die Nähe zu Ostbahn Kurti ist bis heute in Nuancen hör- und spürbar, auch wenn das Band-Projekt „Denk“ natürlich eine musikalische Eigenständigkeit entwickelt hat. Im Oktober 2000 starb Günter Brödl. In Gedenken an den Ostbahn-Kurti-Erfinder hat Alex, das Plattenlabel „Rohscheibe gegründet.
      Seit 2000 wurde „Denk“ kontinuierlich aufgebaut, ohne Hit und vergleichsweise wenig Radioeinsätzen. Doch an der Motivation, ständig weiterzumachen hat es nie gemangelt.

      „Denk mit Kultur“

      Seit 2014 ist „Denk mit Kultur“ auf ORF III zu sehen. Dabei fällt Birgit durch eine gute Vorbereitung auf, die ihr Sattelfestigkeit gibt und die Möglichkeit bringt, ihre Gäste „unkonventionell“ zu fragen.
      Alex sorgt bei „Denk mit Kultur“ mit seinen Band-Kollegen für den Soundtrack der Sendung. Dank „Denk mit Kultur“ hat sich Birgits Popularität stark verstärkt. Dennoch ist es noch immer schwer, in ganz Österreich zu touren.

      Musikalische Sozialisation

      Birgit und Alex wurden musikalisch ab den 1970er Jahren sozialisiert. Damals war „Austropop“ en vogue. Mittels Protestsongs wurde der Jugend ein Sprachrohr gegeben. Viele Texte hatten sowohl für die Interpreten als auch für den Hörer eine Art therapeutische Wirkung und die transportierten Geschichten sind zeitlos. Ähnliches gilt für Birgits Text „Rannersdorf“.

      50. Geburtstag

      Im Mai 2021 wird Birgit in den Club der 50er eintreten. Lebenserfahrung hat sie zu Hauf gesammelt, in einigen Texten gibt die Sängerin auch kleine Anleitungen für ein glückliches Leben. Konkrete Vorstellungen zur Geburtstagsfeier gibt es noch keine. Gearbeitet wird allerdings an einem Konzert mit Freunden.

      Homepage: www.denk.at.
      Foto: Carina Antl

      (Peter Pohn)



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    • In dieser Ausgabe begeben wir uns mit dem Autor, Sänger, Kabarettisten aber vor allem Texter vieler Wolfgang Ambros-Hits, Joesi Prokopetz, auf eine Zeitreise durch die 1970er und 1980er Jahre, in denen Joesi mit verschiedenen Kollegen Meilensteine der deutschsprachigen Pop-Musik gesetzt hat.

      Kennenlernen in der graphischen Lehr- und Versuchsanstalt 

      Ende der 1960er Jahre lernt sich das kommende Kreativ-Duo in der „graphischen Lehr- und Versuchsanstalt“ kennen. Prokopetz und Ambros sind Klassenkollegen. Ab Beginn der 1970er Jahre arbeiten sie dann intensiv zusammen. Der eine textet, der andere komponiert, spielt Gitarre und singt. Das Kreativ-Duo hat sich in jenen Jahren dem Wiener Dialekt als besondere Ausdrucksform verschrieben. „Da Hofa“, Wolfgang Ambros erste Single aus 1971, wird in Österreich auf Anhieb Nummer 1. Prokopetz hat den Text geschrieben und Ambros die Musik dazu komponiert. „Da Hofa“ ist also der erste Höhepunkt in der Zusammenarbeit der damals 19-Jährigen und gleichzeitig der sogenannte Urknall in der Österreichischen Popszene.

      Der Durchbruch

      Nach weiteren Projekten, wie den Konzeptalben „Fäustling“ sowie „Der Watzmann ruft“ oder der Single „Tagwache“, bahnt sich nach Österreich schön langsam auch in Deutschland für Wolfgang Ambros der Durchbruch an. Doch zuvor, also 1975, wird noch der 100. Geburtstag des Wiener Zentralfriedhofs gefeiert. Joesi Prokopetz nimmt diese, für ihn ungewöhnliche Feier, zum Anlass, darüber zu schreiben. Joesi hat also wieder den Text geliefert und Wolfgang daraus ein Lied komponiert, und zwar ein höchst erfolgreiches, wie sich über die Jahre herausstellt. Doch großen Anteil am Erfolg haben vor allem auch Arrangeur Christian Kolonovits und der damalige Top-Produzent Peter Müller.

      Das Rustical „Der Watzmann ruft“, 1974 auf LP herausgebracht, haben Prokopetz und Ambros im Laufe ihrer 50jährigen Karriere immer wieder auf die Bühne gebracht, zuletzt 2016. So es die Corona-Pandemie zulässt, soll das Rustical 2021 wieder aufgeführt werden. Gespielt wird im Vergleich zum Album von 1974 eine modernisierte Version.

      Internationaler Hit mit der Gruppe DÖF   

      Nach der intensiven Zusammenarbeit mit Wolfgang Ambros gründet Joesi Prokopetz zu Beginn der 1980er Jahre gemeinsam mit Manfred Tauchen sowie Inga und Anette Humpe die Gruppe „DÖF“ („Deutsch-Österreichisches Feingefühl“). 1983 entsteht „Codo“. Mit diesem Hit werden Prokopetz-Tauchen und Gesangskollegin Annette Humpe zu Stars der Neuen Deutschen Welle und landen auf Platz 1 der Deutschen Charts, ebenso in Österreich, den Niederlanden und Belgien. Insgesamt werden 1,2 Millionen Singles verkauft.

      Vom Interpreten zum Intendanten

      Mitte der 80er Jahre steigt Joesi Prokopetz bei DÖF aus und konzentriert sich ganz auf seine Solo-Karriere. Und der Erfolg hält an. „Sind Sie Singel?“, wird Joesis größter Erfolg. In Österreich führt er mit diesem Sommerhit wochenlang die Charts an. Schritt für Schritt verabschiedet sich Prokopetz aber Ende der 1980er Jahre aus den Charts, beendet dann sein Sänger-Dasein endgültig und wird Kabarettist, Buchautor und 2015 auch Intendant der Yppsiade. Außerdem erhält Joesi den Berufstitel „Professor“. Ein kleines Sänger-Comeback gibt Joesi 2006 mit seinem Album „Das gibt es Neues“. Es handelt sich dabei um besondere Interpretationen von Evergreens des Publikumslieblings früherer Jahre, Heinz Conrads.

      Informationen zu Kabarett-Terminen, die kommende Watzmann-Tournee sowie der Yppsiade können Sie auf den Homepages www.prokopetz.at, www.wolfgangambros.at und www.ybbsiade.at nachlesen.

      (Peter Pohn)

      Foto: Gary Milano



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    • In dieser Ausgabe begeben wir uns mit dem Autor, Sänger, Kabarettist aber vor allem Texter vieler Wolfgang Ambros-Hits, Joesi Prokopetz auf eine Zeitreise durch die 1970er und 1980er Jahre, in denen Joesi mit verschiedenen Kollegen Meilensteine der deutschsprachigen Pop-Musik gesetzt hat.

      Ende der 1960er Jahre lernten sich das kommende Kreativ-Duo als Klassenkollegen in der „graphischen Lehr- und Versuchsanstalt“ kennen. Ab Beginn der 1970er Jahre arbeiten sie intensiv zusammen. Der eine textet, der andere komponiert, spielt Gitarre und singt. Zu dieser Zeit kristallisiert sich in den Inhalten der Texte auch eine spezielle Haltung gegenüber der Elterngeneration heraus. Das Kreativ-Duo hat sich in jenen Jahren dem Wiener Dialekt als besondere Ausdrucksform verschrieben.

      „Da Hofa“, Wolfgang Ambros erste Single aus 1971, wird in Österreich auf Anhieb Nummer 1. Prokopetz hat den Text geschrieben und Ambros die Musik dazu komponiert. „Da Hofa“ ist also der erste Höhepunkt in der Zusammenarbeit der damals 19-Jährigen und gleichzeitig der sogenannte Urknall in der Österreichischen Popszene.

      Nach weiteren Projekten, wie den Konzeptalben „Fäustling“ sowie „der Watzmann ruft“ oder der Single „Tagwache“, bahnt sich schön langsam auch in Deutschland für Wolfgang Ambros der Durchbruch an. Doch zuvor, also 1975, wird noch der 100. Geburtstag des Wiener Zentralfriedhofs gefeiert. Joesi Prokopetz nimmt diese, für ihn ungewöhnliche Feier, zum Anlass, einen Text darüber zu schreiben. Joesi hat also wieder den Text geliefert und Wolfgang daraus ein Lied komponiert, und zwar ein höchst erfolgreiches, wie sich über die Jahre herausstellt. Doch großen Anteil am Erfolg haben vor allem auch Arrangeur Christian Kolonovits und der damalige Top-Produzent Peter Müller.

      Das Rustical „Der Watzmann ruft“, 1974 auf LP herausgebracht, haben Prokopetz und Ambros im Laufe ihrer 50jährigen Karriere immer wieder auf die Bühne gebracht, zuletzt 2016. So es die Corona-Pandemie zulässt, soll das Rustical 2021 wieder aufgeführt werden. Gespielt wird im Vergleich zum Album von 1974 eine modernisierte Version.

      Nach der intensiven Zusammenarbeit mit Wolfgang Ambros gründet Joesi Prokopetz zu Beginn der 1980er Jahre gemeinsam mit Manfred Tauchen sowie Inga und Anette Humpe die Gruppe „DÖF“. DÖF steht für „Deutsch-Österreichisches Feingefühl“. 1983 entsteht „Codo“. Mit diesem Hit werden Prokopetz-Tauchen und Gesangskollegin Annette Humpe zu Stars der Neuen Deutschen Welle. Mit „Codo“ landen DÖF auf Platz 1 der Deutschen Charts, ebenso in Österreich, den Niederlanden und Belgien. Insgesamt wurden 1,2 Millionen Singles verkauft.

      Mitte der 80er Jahre steigt Joesi Prokopetz bei DÖF aus und konzentriert sich ganz auf seine Solo-Karriere. Und der Erfolg hält an. „Sind Sie Singel?“, wird sein größter Erfolg. In Österreich führt er mit diesem Sommerhit Wochenlang die Charts an. Schritt für Schritt verabschiedet sich Prokopetz aus den Charts, beendet dann sein Sänger-Dasein endgültig und wird Kabarettist. Neben seiner Tätigkeit als Kabarettist schreibt Prokopetz Bücher und wird 2015 auch Intendant der Yppsiade. Außerdem erhält Joesi den Berufstitel „Professor“. Ein kleines Sängercomeback gibt Joesi 2006 mit seinem Album „Das gibt es Neues“. Es handelt sich dabei um besondere Interpretationen des Publikumslieblings früherer Jahre, Heinz Conrads.

      Informationen zu Kabarettterminen, die kommende Watzmann-Tournee sowie der Yppsiade können Sie auf den Homepages www.prokopetz.at, www.wolfgangambros.at und www.ybbsiade.at nachlesen.



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    • 2020 wollte Birgit mit ihrer Band „Denk“ eigentlich das 20jährige Gründungsjubiläum feiern. Corona-bedingt konnten allerdings nur wenige Konzerte gespielt werden. 2021 soll die Tour aber weitergehen. Am 30. Jänner wird die Sängerin in der Spinnerei Traun auftreten. Auch auf ORF III ist sie mit ihrer Sendung „Denk mit Kultur“ zu sehen, die im Jänner 2021 bereits in ihre 7. Staffel gegangen ist. Gemeinsam mit Alex Horstmann, Bandleader der Gruppe „Denk“, spricht Birgit in dieser Sendung über ihre Karriere.

      „Hertz“

      Zum Gesang brachte Birgit ihr ehemaliger Gitarrenlehrer Roland Neuwirth, der später selbst mit seinen Extremschrammeln für Furore sorgte. Ein wichtiger Meilenstein in Birgits Musikkarriere war dann die Gründung der Band „Hertz“, mit Birgit als Sängerin. Später stieg Alex Horstmann als Bassist in die Band „Hertz“ ein. Alex hat damals auch als Backliner und Chauffeur bei Willi Resetarits gearbeitet. Beifahrer war meist Günter Brödl, der Erfinder und sogenannte Trainer des Ostbahn Kurti. Alex spielte Brödl im Autokassettenrekorder Demos der Gruppe „Hertz“ vor. Alex wird bald zum Background-Sänger in der Ostbahn-Como befördert Und Birgit glänzt als Kurtis Duett-Partnerin.

      Von „Hertz“ zu „Denk“

      2000 entwickelten Birgit und Alex ein neues Band-Konzept: Die Gruppe Denk war geboren. Texte kamen auch von Freund Günther Brödl. Die Nähe zu Ostbahn Kurti ist bis heute in Nuancen hör- und spürbar, auch wenn das Band-Projekt „Denk“ natürlich eine musikalische Eigenständigkeit entwickelt hat. Im Oktober 2000 starb Günter Brödl. In Gedenken an den Ostbahn-Kurti-Erfinder hat Alex, das Plattenlabel „Rohscheibe gegründet.
      Seit 2000 wurde „Denk“ kontinuierlich aufgebaut, ohne Hit und vergleichsweise wenig Radioeinsätzen. Doch an der Motivation, ständig weiterzumachen hat es nie gemangelt.

      „Denk mit Kultur“

      Seit 2014 ist „Denk mit Kultur“ auf ORF III zu sehen. Dabei fällt Birgit durch eine gute Vorbereitung auf, die ihr Sattelfestigkeit gibt und die Möglichkeit bringt, ihre Gäste „unkonventionell“ zu fragen.
      Alex sorgt bei „Denk mit Kultur“ mit seinen Band-Kollegen für den Soundtrack der Sendung. Dank „Denk mit Kultur“ hat sich Birgits Popularität stark verstärkt. Dennoch ist es noch immer schwer, in ganz Österreich zu touren.

      Musikalische Sozialisation

      Birgit und Alex wurden musikalisch ab den 1970er Jahren sozialisiert. Damals war „Austropop“ en vogue. Mittels Protestsongs wurde der Jugend ein Sprachrohr gegeben. Viele Texte hatten sowohl für die Interpreten als auch für den Hörer eine Art therapeutische Wirkung und die transportierten Geschichten sind zeitlos. Ähnliches gilt für Birgits Text „Rannersdorf“.

      50. Geburtstag

      Im Mai 2021 wird Birgit in den Club der 50er eintreten. Lebenserfahrung hat sie zu Hauf gesammelt, in einigen Texten gibt die Sängerin auch kleine Anleitungen für ein glückliches Leben. Konkrete Vorstellungen zur Geburtstagsfeier gibt es noch keine. Gearbeitet wird allerdings an einem Konzert mit Freunden.

      Homepage: www.denk.at.
      Foto: Carina Antl

      (Peter Pohn)

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    • Martin Seimen und Ewald Tröbinger, die beiden Masterminds der Linzer Kultband  „Superfeucht“,  haben noch immer Lust auf Musik und vor allem auf der Bühne zu stehen. Gerade haben sie gemeinsam mit Ewald Pfleger von Opus den neuen Song „Jerusalem” aufgenommen. Bereits in den 80er Jahren hat „Superfeucht“ einige große Hits produziert: Mit „Jetzt oder nie“ oder „Der erste Schritt“ landete die Kultband mehrere Wochen in den Ö3-Charts. 1988 löste sich die Band auf, kam zur Freude der Fans aber 2008 zurück.  Unsere Verbissenheit von damals ist heute nicht mehr so groß, erklärt Martin, eine gewisse Lockerheit gehöre schließlich auch zum Erfolg, der noch immer anhält.

      2017 organisierten die Linzer erstmals ein 80s-Revival auf dem Linzer Pfarrplatz. Mit dabei waren damals österreichische Top Acts der 80er Jahre, wie Minisex, Klaus Pruenster und natürlich Mr. Hitparade Udo Huber. Gemeinsam erinnerten sie sich an die 80er Jahre zurück, die sie mit ihrem Wegbegleiter Falco verbindet. 1985 spielte etwa Superfeucht im Vorprogramm von Falcos Europatour „Amadeus“.

      Auf Tournee mit Falco

      Die Falco-Band bestand aus exzellenten Musikern, erinnert sich Superfeucht-Frontman Ewald Tröbinger. Sie hätten gewusst, wie der Falco-Sound im Konzert rüberkommen muss. Anfangs der 80er Jahre spielte Falco in der Anarcho-Band Drahdiwaberl rund um Stefan Weber. Bei Drahdiwaberl-Konzerten bekam der kommende Star bereits die Chance, seinen späteren Hit „Ganz Wien“ zu spielen. Ewald und Martin waren bei einem Konzert in Salzburg dabei.  „Falco muss es selbst machen“, meinte Martin damals.

      Anfang der 80er Jahre arbeitete eine weitere 80er-Ikone, Reinhold Bilgeri, mit Falco zusammen. Er überließ ihm sogar die Musik zu dessen Einstiegshit „der Kommissar“. Gemeinsam mit dem Topproduzenten Robert Ponger schrieben sie an Liedern. Damals schenkte Bilgeri Ponger eine LP von Ricky James mit dem Titel „Super Freak“. Die Bass-Line daraus gab den Impuls für Falcos ersten Hit „Der Kommissar“.

      Auch Rudi Nemeczek von „Minisex“ kannte Falco gut. Er hätte immer wieder versucht, sich neu zu erfinden, so Nemeczek. An Falco sehe man, wie hart das mediale Geschäft ist. „Als er keine Massenhits mehr hatte, wurde er hängengelassen“, sagt der Minisex-Mastermind. Auch wenn er immer gute Platten machte, wurde Falco erst nach seinem Tod wieder vermehrt im Radio gespielt. Kritiker kommentierten Falcos Absturz teils mit Schadenfreude. Udo Huber erklärt diese Tatsache mit der österreichischen Mentalität und der Wertigkeit seiner Künstler: „Wer hoch fliegt, wird bald heruntergeholt.“

      Musik-Videos, MTV und die „Großen Zehn“

      Die 80er Jahre waren auch die große Zeit des Musiksenders MTV. Plattenlabels leisteten sich teure Videos für ihre Stars.  Besonders aufwendig war das Video zu Michael Jacksons Hit „Thriller“. In Österreich präsentierte Udo Huber in seiner ORF-Sendung „Die großen 10“ Videos. „Damals waren Musikvideos etwas Besonderes. Heute kann auf Youtube permanent jedes Video gesehen werden“, so  Udo Huber.

      Zu Udos Markenzeichen wurde damals ein Overal, auch wenn er gar nicht so oft einen getragen hätte, behauptet er heute: „Ich habe am Anfang meiner Fernsehkarriere nicht gewusst, was ich anziehen soll.“  Als er dann in Linz Roger Chapmann sah, der bei einem Konzert auch einen Overal anhatte, kopierte er diese Idee.

      Neben der Vorstellung der Charts wurden in die „Großen 10“ auch Gäste eingeladen, darunter Superfeucht. „Es war kein Nachteil, nicht aus Wien zu sein“, meint Ewald. Die Band versucht 14tägig Medientermine in Wien wahrzunehmen. „Die großen 10“ wurden auch über Österreichs Grenzen hinaus gesehen. „Wenn du beim Udo warst, hast du es geschafft und warst sehr präsent“, erinnert sich Rudi Nemeczek.

      Auch Minisex bekam mehrmals die Chance, in den „Großen 10“ dabei zu sein. „1989 hatte diese Sendung noch eine Einschaltquote von 1 Million“, erinnert sich Udo Huber. Heute könne das Publikum nicht mehr mit wenigen Auftritten erreicht werden.  Künstler müssten viel mehr arbeiten, damit Menschen erreicht würden.

      New Wave in Österreich- ein Umbruch

      Mit Falco, Minisex und dem Rest der österreichischen New Wave-Szene, zu der sich auch Superfeucht zählt, bekamen in der ersten Hälfte der 80er Jahre die bewährten Austropopper rund um Wolfgang Ambros, Georg Danzer oder Peter Cornelius Konkurrenz.  Es kam zu Platz-Hirsch-Kämpfen in den Medien. Superfeucht kannte damals sämtliche Acts der österreichischen Popmusik. Eine besondere Freundschaft verband die Linzer mit Wilfried, den sie als Produzent, unter anderem für ihren Hit „Jetzt oder nie“, gewinnen konnten.

      Die New Wave-Szene in Österreich anfangs der 80er Jahre war also ein Umbruch.  Popmusik „Made in Austria“ sollte international erfolgreich werden.  Minisex hatte mit „Rudi gib acht“ und „Eismeer“ in Österreich zwar große Hits, ihre Veröffentlichungen in Schweden, Norwegen und Dänemark, floppten aber. Und live kam die Band über den deutschsprachigen Raum auch nicht hinaus.

      Minisex betrieb in jenen Jahren allerdings ein eigenes Platten-Label, wo Hansi Lang und auch die Hallocination Company oder Tom Pettings Herzattacken, rund um den späteren Radio-Moderator Eberhard Forcher, produziert wurden. Bekanntlich schaffte Hans Hölzel, alias Falco, mit „Rock me Amadeus“ den großen internationalen Durchbruch, flankiert von Opus mit „Live is Life“.

      Erdenklang

      Der Vorarlberger Musiker Klaus Pruenster gilt als Miterfinder der „computerakustischen Rockmusik mit Erdenklängen“, die er bei internationalen Musik-Projekten anlässlich des Elektronik-Festivals „Ars Electronica“ in Linz weiterentwickelte. 1982 gelang ihm der Hit „Wunderwelt“. Für sein Werk wurde Pruenster bereits ausgezeichnet. Nach dem Professorentitel wurde er 2017 auf dem Walk of Stars im Wiener Prater verewigt.

      „60 ist das neue 40“

      Für die Bühne fühlt sich Rudi Nemeczek noch nicht zu alt. „60 ist das neue 40“, meint er. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre hat sich die Band aufgelöst. Nemeczek arbeitete dann als Kreativdirektor in Werbeagenturen. 2014 haben Minisex das letzte Album auf den Markt gebracht. Erinnerungen sind etwas Positives, wenn man nicht rückständig denkt, meint Rudi. Udo Huber gilt als Kultmoderator der 80er Jahre. Nach dem Ende seiner Fernsehmoderatorentätigkeit feierte er 2007 mit der Sendung  „The Return of Mister Udo Huber“ ein Comeback. Revivals findet er schön: „Wir sind nicht von gestern sondern trendy.“

       

      (Peter Pohn)

       

       



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    • Martin Seimen und Ewald Tröbinger, die beiden Masterminds der Linzer Kultband  „Superfeucht“,  haben noch immer Lust auf Musik und vor allem auf der Bühne zu stehen. Gerade haben sie gemeinsam mit Ewald Pfleger von Opus den neuen Song „Jerusalem“ aufgenommen. Bereits in den 80er Jahren hat „Superfeucht“ einige große Hits produziert: Mit „Jetzt oder nie“ oder „Der erste Schritt“ landete die Kultband mehrere Wochen in den Ö3-Charts. 1988 löste sich die Band auf, kam zur Freude der Fans aber 2008 zurück.  Unsere Verbissenheit von damals ist heute nicht mehr so groß, erklärt Martin, eine gewisse Lockerheit gehöre schließlich auch zum Erfolg, der noch immer anhält.

      2017 organisierten die Linzer erstmals ein 80s-Revival auf dem Linzer Pfarrplatz. Mit dabei waren damals österreichische Top Acts der 80er Jahre, wie Minisex, Klaus Pruenster und natürlich Mr. Hitparade Udo Huber. Gemeinsam erinnerten sie sich an die 80er Jahre zurück, die sie mit ihrem Wegbegleiter Falco verbindet. 1985 spielte etwa Superfeucht im Vorprogramm von Falcos Europatour „Amadeus“.

      Auf Tournee mit Falco

      Die Falco-Band bestand aus exzellenten Musikern, erinnert sich Superfeucht-Frontman Ewald Tröbinger. Sie hätten gewusst, wie der Falco-Sound im Konzert rüberkommen muss. Anfangs der 80er Jahre spielte Falco in der Anarcho-Band Drahdiwaberl rund um Stefan Weber. Bei Drahdiwaberl-Konzerten bekam der kommende Star bereits die Chance, seinen späteren Hit „Ganz Wien“ zu spielen. Ewald und Martin waren bei einem Konzert in Salzburg dabei.  „Falco muss es selbst machen“, meinte Martin damals.

      Anfang der 80er Jahre arbeitete eine weitere 80er-Ikone, Reinhold Bilgeri, mit Falco zusammen. Er überließ ihm sogar die Musik zu dessen Einstiegshit „der Kommissar“. Gemeinsam mit dem Topproduzenten Robert Ponger schrieben sie an Liedern. Damals schenkte Bilgeri Ponger eine LP von Ricky James mit dem Titel „Super Freak“. Die Bass-Line daraus gab den Impuls für Falcos ersten Hit „Der Kommissar“.

      Auch Rudi Nemeczek von „Minisex“ kannte Falco gut. Er hätte immer wieder versucht, sich neu zu erfinden, so Nemeczek. An Falco sehe man, wie hart das mediale Geschäft ist. „Als er keine Massenhits mehr hatte, wurde er hängengelassen“, sagt der Minisex-Mastermind. Auch wenn er immer gute Platten machte, wurde Falco erst nach seinem Tod wieder vermehrt im Radio gespielt. Kritiker kommentierten Falcos Absturz teils mit Schadenfreude. Udo Huber erklärt diese Tatsache mit der österreichischen Mentalität und der Wertigkeit seiner Künstler: „Wer hoch fliegt, wird bald heruntergeholt.“

      Musik-Videos, MTV und die „Großen Zehn“

      Die 80er Jahre waren auch die große Zeit des Musiksenders MTV. Plattenlabels leisteten sich teure Videos für ihre Stars.  Besonders aufwendig war das Video zu Michael Jacksons Hit „Thriller“. In Österreich präsentierte Udo Huber in seiner ORF-Sendung „Die großen 10“ Videos. „Damals waren Musikvideos etwas Besonderes. Heute kann auf Youtube permanent jedes Video gesehen werden“, so  Udo Huber.

      Zu Udos Markenzeichen wurde damals ein Overal, auch wenn er gar nicht so oft einen getragen hätte, behauptet er heute: „Ich habe am Anfang meiner Fernsehkarriere nicht gewusst, was ich anziehen soll.“  Als er dann in Linz Roger Chapmann sah, der bei einem Konzert auch einen Overal anhatte, kopierte er diese Idee.

      Neben der Vorstellung der Charts wurden in die „Großen 10“ auch Gäste eingeladen, darunter Superfeucht. „Es war kein Nachteil, nicht aus Wien zu sein“, meint Ewald. Die Band versucht 14tägig Medientermine in Wien wahrzunehmen. „Die großen 10“ wurden auch über Österreichs Grenzen hinaus gesehen. „Wenn du beim Udo warst, hast du es geschafft und warst sehr präsent“, erinnert sich Rudi Nemeczek.

      Auch Minisex bekam mehrmals die Chance, in den „Großen 10“ dabei zu sein. „1989 hatte diese Sendung noch eine Einschaltquote von 1 Million“, erinnert sich Udo Huber. Heute könne das Publikum nicht mehr mit wenigen Auftritten erreicht werden.  Künstler müssten viel mehr arbeiten, damit Menschen erreicht würden.

      New Wave in Österreich- ein Umbruch

      Mit Falco, Minisex und dem Rest der österreichischen New Wave-Szene, zu der sich auch Superfeucht zählt, bekamen in der ersten Hälfte der 80er Jahre die bewährten Austropopper rund um Wolfgang Ambros, Georg Danzer oder Peter Cornelius Konkurrenz.  Es kam zu Platz-Hirsch-Kämpfen in den Medien. Superfeucht kannte damals sämtliche Acts der österreichischen Popmusik. Eine besondere Freundschaft verband die Linzer mit Wilfried, den sie als Produzent, unter anderem für ihren Hit „Jetzt oder nie“, gewinnen konnten.

      Die New Wave-Szene in Österreich anfangs der 80er Jahre war also ein Umbruch.  Popmusik „Made in Austria“ sollte international erfolgreich werden.  Minisex hatte mit „Rudi gib acht“ und „Eismeer“ in Österreich zwar große Hits, ihre Veröffentlichungen in Schweden, Norwegen und Dänemark, floppten aber. Und live kam die Band über den deutschsprachigen Raum auch nicht hinaus.

      Minisex betrieb in jenen Jahren allerdings ein eigenes Platten-Label, wo Hansi Lang und auch die Hallocination Company oder Tom Pettings Herzattacken, rund um den späteren Radio-Moderator Eberhard Forcher, produziert wurden. Bekanntlich schaffte Hans Hölzel, alias Falco, mit „Rock me Amadeus“ den großen internationalen Durchbruch, flankiert von Opus mit „Live is Life“.

      Erdenklang

      Der Vorarlberger Musiker Klaus Pruenster gilt als Miterfinder der „computerakustischen Rockmusik mit Erdenklängen“, die er bei internationalen Musik-Projekten anlässlich des Elektronik-Festivals „Ars Electronica“ in Linz weiterentwickelte. 1982 gelang ihm der Hit „Wunderwelt“. Für sein Werk wurde Pruenster bereits ausgezeichnet. Nach dem Professorentitel wurde er 2017 auf dem Walk of Stars im Wiener Prater verewigt.

      „60 ist das neue 40“

      Für die Bühne fühlt sich Rudi Nemeczek noch nicht zu alt. „60 ist das neue 40“, meint er. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre hat sich die Band aufgelöst. Nemeczek arbeitete dann als Kreativdirektor in Werbeagenturen. 2014 haben Minisex das letzte Album auf den Markt gebracht. Erinnerungen sind etwas Positives, wenn man nicht rückständig denkt, meint Rudi. Udo Huber gilt als Kultmoderator der 80er Jahre. Nach dem Ende seiner Fernsehmoderatorentätigkeit feierte er 2007 mit der Sendung  „The Return of Mister Udo Huber“ ein Comeback. Revivals findet er schön: „Wir sind nicht von gestern sondern trendy.“

       

      (Peter Pohn)

       

       



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    • Egal ob als Musiker, Indianer oder Familienvater, Hans Kreuzmayr, alias Waterloo liebt sein Leben. 2019 hat der Oberösterreicher mit „Alles Leben dieser Erde“ sein bereits 35. Studioalbum auf den Markt gebracht. Es beinhaltet zahlreiche neue Songs aber auch Neuaufnahmen seiner größten Hits.
      Das Interview mit Waterloo entstand in seinem Geburtsort Altheim, im oberösterreichischen Bezirk Braunau. Hier ist er als Geburtstagüberraschung für einen langjährigen Fan gebucht worden. Egal ob Konzertsaal oder Geburtstagsfest im Gasthaus, dem Sänger ist keine Location zu groß oder zu klein. Noch immer hat der gebürtige Innviertler  100 Auftritte pro Jahr.

      Frieden, Freiheit, Respekt und Verantwortung

      Rund vier Stunden ist Waterloo von seinem neuen Wohnort Mörbisch nach Altheim gefahren. Mit im Gepäck hat er natürlich sein aktuelles Album „Alles Leben dieser Erde“. Es ist ein starkes Statement für Frieden, Freiheit, Respekt und Verantwortung, erklärt Waterloo. Knapp zwei Jahre hat es gedauert, bis das neue Album fertig war. Inspirationen für seine neue CD hat Waterloo auf zahlreichen Reisen sowie durch seine bewusste Lebenseinstellung gesammelt. Einige Songs wurden von Musiker-Kollegen wie Klaus Pruenster, Gary Lux oder „Supermax“ Kurt Hauenstein beigesteuert. Hauenstein schrieb zum Beispiel den Titelsong „Alles Leben dieser Erde“. Produziert wurde das Album im PlanetM Studio von Martin Seinmen und Gery Moder in Traun, nahe Linz.

      Vater als Vorbild

      Über 50 Jahre dauert die musikalische Karriere des Oberösterreichers bereits an. Der Startschuss dazu erfolgte in Altheim, wo noch heute einige Familienmitglieder leben. Und zwar Cousinen, ein Onkel und die mittlerweile 95-Jährige Mutter. Zeit für einen Besuch der Verwandtschaft bleibt im Zuge seines Gastspiels im Innviertel allerdings keine.
      Seinen Vater bezeichnet der heute 75jährige Sänger als seinen besten Lehrmeister. In den frühen 60er Jahren durfte ihn der junge Hansi auch einmal nach Linz begleiten. Dort erklärt ihm Vater Kreuzmayr, dass Hansi um Zigaretten einen weiten Bogen machen soll. Er versucht seinem Sohn auch eine wertschätzende Behandlung von Frauen zu vermitteln.
      Waterloos Vater ist es auch noch vergönnt, den Aufstieg seines Buben zum internationalen Star mitzuerleben. Er stirbt 1976, also im selben Jahr, in dem „Waterloo und Robinson“ beim Song Contest für Österreich den 5. Platz holen. Noch bevor sich der große Erfolg eingestellt hat, mahnt  der Vater seinen Sohn, er möge doch auch einen Brotberuf ergreifen.

      Damenboutique “Eclisse” und Robinson 

      Dem Vater gehorchend, wird Hans Kreuzmayr Tischler, Innenarchitekt und später Kaufmann. In seiner Freizeit macht er bereits Musik und hat zahlreiche regionale Auftritte. Nach seiner Zeit in der Möbelbranche führt Hans ab 1969 in Linz die Damenboutique „Eclisse“. Das Geschäftslokal dafür findet er unmittelbar nach seiner Kündigung als Raumgestalter am Linzer Hauptplatz. Noch am Abend der Kündigung mietet er das Lokal.
      Auf der Suche nach Mitarbeitern für seine Damenboutique lernt der Sänger Sepp Krassnitzer kennen. Der spätere Robinson lässt sich zu dieser Zeit gerade zum Grafiker ausbilden. Gemeinsam gründen sie die Band „Waterloo & Robinson“. Daneben wird die Auslage dekoriert. In Waterloos damaligem Wohnhaus entstehen die ersten Songs, die Ö3, federführend die damalige Moderatorin Evamaria Kaiser, die anfangs der 70er Jahre österreichische Musiker fördert, ablehnt. 1971 folgt dann der Durchbruch: Waterloo und Robinson gelingt mit „Du kannst sehen“, einem Lied über ein blindes Mädchen, der erste Hit in Österreich. Daraufhin lädt Evamaria Kaiser die beiden in ihre Sendung „Show-Chance“ ein.

      “Hollywood” wird Welthit 

      Mit „Du kannst sehen“ belegen Waterloo und Robinson den dritten Platz bei der ORF Talente-Show „Show-Chance“ und werden mit ihrem ersten Hit zu Mitbegründern des sogenannten „Austropops“. Es folgt „Lili’s Haus“ und mit „Baby Blue“ der erste Europa-Hit.
      Bald wird auch der Komponist Christian Kolonovits auf das Pop-Duo aufmerksam. Er schreibt und produziert mit „Waterloo & Robinson“ den Welthit „Hollywood“. In Österreich belegen die beiden Sänger ab Juni 1974 mit „Baby Blue“ und „Hollywood“ bis Ende des Jahres abwechselnd die Plätze 1 und 2 der Ö3-Hitparade, die damals noch eine Postkarten-Hitparade ist. Da die Fans unermüdlich Postkarten für „Waterloo & Robinson“ an die Ö3-Hitparade senden, schafft Ö3 mit Beginn 1975 die Hitparade ab. Erst 1980 kommt die Wertung mit verändertem Reglement zurück. „Unsere Musik war handgemacht“, erinnert sich Waterloo noch heute gerne an diese Zeit zurück.

      5. Platz beim Song Contest 

      Der große Erfolg stellt Hans Kreuzmayr vor eine schwierige berufliche Entscheidung, denn neben seinem musikalischen Aufstieg ist er auch als Geschäftsmann erfolgreich. 1976 folgt der erste große internationale Show-Auftritt: Waterloo & Robinson vertreten Österreich mit „My little world“ beim Song Contest in Den Haag. Neben dem Lied ist vor allem ihre damalige Kleidung in Erinnerung geblieben.
      Nach dem Song Contest verlagert sich der Erfolg immer mehr nach Deutschland. Als zum Beispiel 1979 „Ich denk noch oft an Marianne“ erscheint, bleibt dieses Lied in Österreich relativ unbeachtet. In Deutschland erreicht der Song über Prostitution hingegen bald Gold-Status. In dieser Zeit sind „Waterloo und Robinson“ auch Dauergäste in den großen Abendshows von Peter Frankenfeld, Vico Torriani, Lou van Burg oder Hans Rosenthal. Besonders Dieter Thomas Heck, der ZDF-Hitparaden-Kultmoderator, fördert die beiden.
      Hauptsächlich singen Waterloo und Robinson in englischer Sprache. Nicht zuletzt weil sie RCA Records unter Vertrag genommen hat. Ebenfalls werden zu diesem Zeitpunkt die Platten von Harry Belafonte, David Bowie oder Elvis Presley von dieser Plattenfirma vermarktet. Der Erfolg ist damals nicht die große Motivation weiterzumachen, vielmehr ist es die Freude an der Musik, erklärt Waterloo.

      Trennung des Erfolgsduos 

      1979 nehmen Waterloo & Robinson für Ö3 den Jingle zur Ferien-Sendung „Radio Holiday“ auf, der bis heute gespielt wird und im Laufe der Zeit Kultstatus erreicht hat. Doch ab Anfang der 80er Jahre bleiben in Österreich für Kreuzmayr und Krassnitzer die Erfolge aus, was zu Unstimmigkeiten führt.  Es wird auch über einen Wechsel des Musikstils diskutiert. Versuche im Stile der österreichischen Singer-/Songwriter Erfolge einzufahren, scheitern.
      1981 trennt sich das Pop-Duo. Hans Kreuzmayr findet nach der Trennung von Waterloo & Robinson mit „Im Land das Ewigkeit heißt“, wieder den Weg auf die Erfolgsspur, auch in die heimischen Charts. Der Song ist ein Cover des Vangelis-Hits „I´ll find my way home“. Eine Neuaufnahme befindet sich auf seinem aktuellen Album „Alles Leben dieser Erde“. Anfang der 80er Jahre folgen mit „Freiheit“ oder „Impossible Dream“ weitere Hits. In Deutschland erhält er als erster Österreicher eine Auszeichnung als bester deutscher Sänger. In den 80er und 90er Jahren tritt Waterloo vermehrt auch hinter dem Eisernen Vorhang auf. In der DDR spielt er sogar mit Big Band.

      Aus Waterloo wird “Winnetou” 

      So erfolgreich Waterloo im Beruf auch ist, privat muss Hans eine Niederlage wegstecken. Auch seine zweite Ehe geht in die Brüche. Doch 1999 lernt Waterloo seine dritte Ehefrau Andrea kennen. In dieser Zeit verkörpert er gerade bei den Karl-May-Festspielen in Winzendorf den Winnetou.
      Die Verwandlung von Waterloo in Winnetou wird zu einem großen Erfolg, obwohl ihm Kritiker anfangs nicht zutrauen, spektakulär reiten zu können. Doch gerade die Zeitungsartikel sind es, die viele Zuschauer auf das Festspielgelände locken.
      Anfang der 90er Jahre bekommt Waterloo auch die Gelegenheit, einige Zeit in einem Indianer-Reservat in Nordamerika zu verbringen, was seine weitere Musik stark beeinflusst. Es folgen seine „indianischen“ Alben.
      Neben den musikalischen Inspirationen wird durch Waterloos Erlebnisse bei den Indianern auch seine Liebe zur Natur verstärkt.
      Neben indianischen Lebenswelten haben es Kreuzmayr auch die Menschen in Afrika angetan. Seinen aktuellen Wohnort in Mörbisch nennt er deshalb gerne „Little Africa“. Hier lebt er gemeinsam mit Frau Andrea in seiner „eigenen kleinen Welt“.

      “Ich bin ein Freigeist” 

      Hans Kreuzmayr, alias Waterloo, ist Vater von 5 Kindern. Außerdem hat er mit Dana eine Enkeltochter, die ihn bereits zum Urgroßvater gemacht hat. Seine Freiheitsliebe versucht er seinen Nachkommen weiterzugeben.
      Waterloo macht die Musik, die ihm gefällt, auch wenn er damit nicht mehr so wie einst Millionen von Tonträgern verkauft. Seine Freiheit lebt er auch in seinem Aussehen aus.
      Anerkennung kommt mittlerweile auch aus der Politik: 2018 wird Waterloo von Landeshauptmann Thomas Stelzer die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich verliehen. Doch im Vordergrund stehen für den Sänger Publikumspreise. So erreicht Waterloo 2008 Platz 4 bei Dancing Stars. Diesen Erfolg hat er fast ausschließlich dem Publikums-Voting zu verdanken. Privat steht seine Familie voll hinter ihm, besonders Gattin Andrea. Geheiratet wurde auf indianisch. „Das schweißt zusammen“, ist sich der Sänger sicher.
      Waterloo ist also privat wie auch beruflich erfolgreich. Doch was ist in der Zwischenzeit aus „Waterloo und Robinson“ geworden? 2002 haben die beiden ein Cover des Opus-Hits „Live is Life“ auf den Markt gebracht und sind damit für sieben Wochen in den österreichischen Charts gelandet. Doch Mitte 2007 ist ihr Comeback schon wieder vorbei. 2015 kommt es im Rahmen des in Wien ausgetragenen Eurovision Song Contests noch zu einigen Spezial- und Fernsehauftritten. Solo möchte Waterloo also auch noch in den kommenden Jahren auf der Bühne stehen.

      Weitere Informationen über Waterloo erhalten Sie auf der Homepage des Sängers unter www.waterloo.at

       (Peter Pohn)



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    • Als Beda sein Soloprojekt gestartet hat, war ihm klar, dass er aufgrund seines Dialektes überregional wahrscheinlich kaum verstanden werden wird. „Das war mir egal“, erzählt er, er brauche ja nicht die ganze Welt mit seinen Liedern erobern. Bei einem großen Konzert in Dortmund hat Beda aber gemerkt, dass zumindest seine Musik international verstanden wird.

      „Warte nicht, mache es jetzt und nicht morgen“

      Seine musikalische Basis holte sich der Mühlviertler in der Musikhauptschule Freistadt. „Hier wurde viel gesungen und wir nahmen sogar CDs auf“, berichtet Beda. Daneben lernte er Gitarre und übte auf seiner Zieharmonika, also der „Quetschn“, wie das Instrument im Dialekt genannt wird. Nach der Pflichtschule wollte der Musiker eine Lehre beginnen, entschied sich aber doch dazu die Matura zu bestehen und zwar im Linzer Stiftergymnasium. Hier lernte er seine Kollegen vom Vokalensemble LALÁ kennen. Mit ihnen hat Beda bereits viele Konzerte absolviert, bis er eines Tages den Entschluss fasste, selbst Lieder zu schreiben. „In einer Gruppe muss man Kompromisse suchen, um einen Konsens zu finden“, erklärt er. Deshalb startete er neben dem Chor-Projekt auch solo durch.

      Schubladen

      Beda verbindet Reggae mit traditioneller Volksmusik und Pop, ist also sehr vielseitig. Wenn es dennoch jemand schafft, ihn in eine musikalische Schublade zu stecken, ist das dem Musiker nur recht.

      Bereits als Kind hat Beda „Quetschn“-Unterricht bekommen. „So ganz traditionell, mit Polka und Walzer“, erzählt er. Dann sei bei ihm die „Sturm und Drang“-Zeit gekommen und er hat die Quetschn weggelegt.  „Ich konnte mich als Jugendlicher einfach nicht mehr mit diesem Instrument  identifizieren“, erklärt er.

      Beda liebt es, Texte im Dialekt zu schreiben. „Der Dialekt ist weich, dadurch besser zu singen und obendrauf gibt es noch mehr Ausdrücke“, erklärt er. Den Ausdruck „Fesche Gredl“ hat Beda von seiner Oma gehört und gleich daraus ein Lied gemacht.  „In einer halben Stunde war dann der Song, angelegt als flottes Reimspiel, fertig“, erzählt er.

      In seinen Texten spielt Beda auch mit der Zweideutigkeit von Begriffen. Beim Titel „Marie“ zum Beispiel erkennen viele nicht sofort, worum es in diesem Lied inhaltlich eigentlich geht. Die meisten denken an eine Frau, die in einem Liebeslied besungen wird. „Ja, der Song hat schon mit Liebe zu tun“, erklärt Beda, „allerdings besinge ich die Liebe zum Geld“. Für Geld würden viele Menschen auch ihre persönliche Freiheit aufgeben, ohne es zu merken, beobachtet Beda.

      “Kein Austropop”

      Zu Beginn seiner musikalischen Laufbahn kann der „Quetschen-Liedermacher“ keinen Bezug zu österreichischen Popmusikern finden. „Meine Musik ist kein Austropop“, sagte er damals. Großes Vorbild in jenen Jahren ist Hubert von Goisern. Beda macht sein eigenes Ding, er fühlt sich auch keiner Szene verbunden.

      Beda mit Palme sucht auch den Kontakt zu anderen Musikern oder Musik-Genres.
      2019 spielte er mit den Blech Brass Brothers in Ort im Innkreis beim „Woodstock der Blasmusik“ auf. Seine Lieder hat er als Bläsersatz arrangiert. Es war für den Multiinstrumentalisten das erste Mal, vor 60.000 begeisterten Fans aufzutreten. Aufgrund des großen Zuspruchs soll die Kooperation weitergehen.

      Musik als Therapie

      Auf der Bühne fühlt sich Beda mittlerweile pudelwohl, wie er sagt, doch das war nicht immer so. In seiner ersten Phase als Solo-Künstler hatte Beda einige Enttäuschungen zu verarbeiten.

      Für Beda ist Musik eine Art Therapie. Themen oder Botschaften, die er wahrscheinlich in einem Gespräch nicht so gut rüber bringen könnte, wie er meint, transportiert der Liedermacher in Form von musikalischen Botschaften. Aus der Kreativität wächst die ständige Kraft, weiterzumachen.

      Mit seiner, von der „Quetschn“ geprägten Musik, erreiche Beda ältere Generationen. Mit den kritischen Texten, spreche er ein jüngeres Publikum an. Ich bin eher der kritische Typ, schätzt sich Beda selbst ein. Er  mache sich demnach viele Gedanken, was in der Gesellschaft gut oder schlecht läuft. Mit seinen Liedern möchte er sein Publikum unterhalten, aber auch zum Nachdenken anregen. Ein Spagat, der nicht immer einfach ist. Inspirationen für Texte kommen vor allem durchs Lesen.

      „Mitleid bekommst Du geschenkt, Neid musst du Dir verdienen“

      Sein erstes Solo-Konzert spielte der Sänger 2011 in Wels. Damals präsentierte er eigene Lieder mit Gitarre, allerdings war er noch ohne Palme unterwegs. Beda bezeichnet diesen Auftritt als Niederlage, denn im Publikum befanden sich nur drei Burschen. Es waren allerdings seine besten Freunde.

      „Mitleid bekommst Du geschenkt, Neid musst du Dir verdienen“, so lautet Bedas Motto, an das er sich seit dieser Zeit hält. Als Musiker überleben zu können, ist nicht einfach. Es gebe zwar sehr viele die Schreiben, sich aus dem Proberaum aber nie heraustrauen“, erklärt Beda. Zudem sei der Markt heiß umkämpft.

      Sein Werdegang als Livekünstler ließ Beda hart werden. Das müsse er auch sein, erklärt er, denn mit seinen Liedern gibt er viel von sich preis und wird daher angreifbar. Beda schreibt ständig an neuen Songs. Nicht alle kommen sofort auf ein Album oder werden live vorgestellt. Er lässt sie reifen.

      Zu beinahe jedem Song auf dem Album „Quetschnroots“ gibt es ein Video, das auf Youtube zu finden ist. Das Lied „Schware Göd“, entstand wieder in Kombination mit den Blech Brass Brothers, die natürlich auch im Video zu sehen sind. Und Stabführer ist: natürlich, da Beda.

      Die Palme

      Es kursieren ein paar Geschichten, wie Beda zu seinem Künstlernamen kam. Gern erzählt er die einzig Richtige: Die Idee zu seinem Künstlernamen kam Beda im Wohnzimmer. Er überlegte, wie er sich die Bühne einrichten könnte, um sich wohlzufühlen. Eine Palme musste her, die dann nach und nach zum Markenzeichen wurde.

      Mit „Daunzn“ hat Beda eine Nummer auf das Album gepackt, die er in Konzerten schon live gespielt hat. Sein Publikum ist bei diesem Song immer begeistert mitgegangen. Nun wollte er daraus etwas ganz Besonderes machen und hat deshalb den Song zu einem Berliner Produzenten geschickt, der sich auf Reggae spezialisiert hat. Geworden ist daraus ein Song mit traditionellem Thema im modernen Sound. „Viele Menschen glauben, die meisten Jugendlichen tanzen nicht mehr“, sagt Beda. Weit gefehlt, sie machen es, nur halt anders.

      “Bin Mühlviertler geblieben”

      Wolfsegg am Hausruck ist Bedas Wahlheimat. Ursprünglich kommt der Musiker aus dem Mühlviertel. Ins südliche Hausruckviertel brachte ihn die Liebe … Eigentlich ist er ja auch überzeugter Mühlviertler geblieben, wie er sagt. Freistadt bezeichnet der 30jährige Musiker als Stadt seines Herzens und die Altstadt sei für ihn ein Juwel.

      Auch wenn der Musiker als Multiinstrumentalist gelten kann, sieht er sich als Sänger. Beda spielt Ziehharmonika, Gitarre, Melodica, Mundharmonika, Trompete und Klavier. Es gibt aber noch weitere Instrumente, die er gerne lernen würde. Zum Beispiel Cello oder Dudelsack.

      Beda ist es wichtig, seinen Musikstil immer wieder zu verändern. Verschiedene Variationen seiner Musik sind besonders am aktuellen Alben „Quetschnroots“ zu hören. „Marie“ und „“Daunzn“ sind eindeutig Reggae-Nummern erklärt er. „Schware Göd“ und „fesche Gredl“ sind Zeugen seiner Volksmusikalischen Wurzeln. Und „Es is gaut“, zeigt seine Freude an Pop-Musik.

      Weitere Informationen über den „Bio-Akustischen-Dialekt-Volks-Reggae“-Musiker gibt´s auf Bedas Homepage unter, www.mit-palme.at.

      (Peter Pohn) 



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    Vordergründig – Hintergründig
    Peter Pohn präsentiert im Rahmen der Porträtreihe „Vordergründig-Hintergründig“ Personen, die eine besondere Eigenschaft besitzen oder ein besonderes Hobby betreiben. In Bezug auf prominente Künstler soll verstärkt das Werk betrachtet bzw. hinterfragt und auf vielleicht weniger bekannte Facetten hingewiesen werden. Bei Sportlern wird verstärkt der Umgang mit Niederlagen, Motivationsproblemen, immer wieder ans Limit gehen zu müssen bzw. Durchhaltevermögen thematisiert.
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